Programm
Das zentrale Programm der Geburtstagsfeierlichkeiten findet vom Samstag, 11. Mai bis Mittwoch, 16. Mai statt.
Zwei Ausstellungen, die über einen längeren Zeitraum zu sehen sind:
Bilder und Texte zu Leben und Werk von Yehuda Amichai
Auf 19 großformatigen Plakaten präsentiert die Ausstellung, die von Rosa Grimm und Daniel Osthoff zusammengestellt wurde, vor allem Fotos aus Familienbesitz und beschreibt – mit ausgewählten Texten garniert – die Kindheit, Auswanderung und spätere Besuche des bereits als Dichter arrivierten Amichai in Würzburg.
Freitag, 10. Mai – 30. Juni 2024
10-18 Uhr
Lesecafé der Stadtbücherei Würzburg
Eintritt frei
Würzburg in Bildern und Worten
Ausstellung mit Bildern von Laura Werthmüller und Gedichten von Yehuda Amichai
In dieser Ausstellung gehen die Gedichte Yehuda Amichais eine einzigartige Symbiose mit den digitalen Gemälden der Würzburger Künstlerin Laura Werthmüller ein. Mit ihrem Grafiktablet erschafft die Malerin fotografisch anmutende Landschaftsbilder von Würzburg, von lebendigen Stadtszenen bis hin zu kontemplativen Momenten, die einen einzigartigen Blick auf die Stadt enthüllen. Diese digitalen Gemälde werden begleitet von stimmungsvollen Gedichten Amichais.
Erinnerungen, Reflektionen und Beobachtungen des Lyrikers spiegeln nicht nur die Atmosphäre und Emotionen der Würzburg-Bilder wider, sondern eröffnen einen gedanklichen Spielraum, der weit über lokale Plätze hinaus reicht.
Sonntag, 12. Mai – Donnerstag, 16. Mai 2024
10-16 Uhr und während der Veranstaltungen im Shalom Europa
Shalom Europa, David-Schuster-Saal, Valentin-Becker-Str. 11
Eintritt frei
Im Vorlauf:
Donnerstag, 2. Mai 2024
Nakam: „Mein ist die Rache“
Das Motiv von historischer Rache und Gerechtigkeit in Amichais Roman „Nicht von jetzt, nicht von hier“
Vortrag von Dr. Hans Steidle
Der große Roman des israelischen Dichters Amichai spielt in den 1930er und 1950er Jahren in Jerusalem und Würzburg. Im Verlauf der Irrwege durch die zerstörte Stadt der Kindheit verschwimmt das Rachemotiv zugunsten der Frage nach Gerechtigkeit und der Trauer. Amichai nahm mit dem Rachemotiv eine für die jüdische Nachkriegszeit wesentliche Frage nach der Vergeltung oder der Bestrafung für die Shoah und die Täter auf und fand eine sehr differenzierte Perspektive zwischen den Forderungen und Wünschen nach Erinnern und Vergessen.
Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Akademie Frankenwarte und der Leonhard-Frank-Gesellschaft
19.30 – 21.00 Uhr, Kunsthaus Michel, Semmelstraße 42
Eintritt frei
Zentraler Zeitraum:
Samstag, 11. Mai 2024
Rundgang: Amichais Stadt
Führung mit Hans Steidle vom „Shalom Europa” zur Augustinerstraße.
Es werden Orte aufgesucht, die in der Kindheit Amichais eine Rolle spielten und in seinem Roman „Nicht von jetzt, nicht von hier“ poetisiert und fiktionalisiert wurden. So finden wir historische und literarische Schichten im Zentrum der Stadt, Realität und Fiktion an den realen Stätten in Würzburg. So poetisiert Amichai die historischen Erfahrungen in der Zeit des größten Zivilisationsbruch in unserer Geschichte.
Dies ist eine gemeinsame Veranstaltung der Leonhard Frank-Gesellschaft und der Akademie Frankenwarte
19.30 Uhr, Treffpunkt Shalom Europa, Valentin-Becker-Str. 11
Eintritt frei
Anmeldung unter hans_steidle@web.de
This tour will be repeated in English on Monday May 13th.
Sonntag, 12. Mai 2024
„Ich verliere stets, auch wenn ich siege.“
Drei Interviews im Film
Gespräch mit Yehuda Amichai
von Karin Alles, Hessischer Rundfunk, 45 Min. deutsch/englisch
Holocaust Testimony von Yehuda Amichai
aus dem Fortuno Video Archive for Holocaust Testimonies, Yale University, englisch, 94 Min.
Seit 1979 zeichnet das “Fortuno Video Archive for Holocaust Testimonies” der Yale University Zeugnisse von Überlebenden des Holocaust auf, um ihre Erinnerungen zu bewahren und für die Forschung und interessierte Öffentlichkeit bereitzustellen. Das von Laurel Fox Vlock, Dori Laub, William Rosenberg und Geoffrey Hartman initiierte Archiv gilt als Wegbereiter der videograferten Oral History. Die Sammlung umfasst heute rund 4.500 Interviews mit einer Gesamtdauer von über 12.000 Stunden.
Die Interviewten berichten über das Überleben im Versteck und in den Konzentrations- und Vernichtungslagern sowie über ihre Erfahrungen als Widerstandskämpfer und Befreier.
Die in den Videos verwendete Interviewmethode legt besonderen Wert darauf, dass die Überlebenden ihre Erzählung selbst strukturieren können. So werden die Interviewten als Experten und Expertinnen ihrer eigenen Lebensgeschichte verstanden.
Kurzfilm „Yehuda ist hier und jetzt“
des Israelischen Fernsehens, 1982, 26 Min., hebräisch, mit deutschen Untertiteln.
Im Anschluss folgt ein Gespräch von Daniel Osthoff mit David Amichai.
11 Uhr, Central im Bürgerbräu, Frankfurter Str. 87
Reservierung unter www.central-bb.de
8 Euro, ermäßigt 7 Euro
“I always lose, even when I win”; Three film interviews with Yehuda Amichai
Conversation with Yehuda Amichai (German/English), Holocaust Testimony (English) and „Yehuda is here and now“ (Hebrew with German subtitles).
Dein Yehuda / Yours, Yehuda
Lesung und Launch Event
Texte von Yehuda Amichai und andere Gedichte, die von seinem Werk und seiner Geburtsstadt inspiriert sind. Vorstellung der beiden Bücher, die zu den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag veröffentlicht wurden. Die Übersetzungen stammen von Karlheinz Müller (1936-2020).
Moderation in English and readings in Hebrew, English and German. Vortragende: Yona-Dvir Shalem, Kamali Bauer, Eran Shasha Evron, Christian Weiglein, Yael Merlini. Musik: Rudolf Müller (Orgel).
17 Uhr, Augustinerkirche am Dominikanerplatz
Eintritt frei
„Yours, Yehuda“ is a collection of texts written by a group of writers from Jerusalem, Würzburg and Berlin. The group met in Würzburg in the summer of 2023 to be inspired by the birthplace of the great Hebrew poet.
Poems by Yehuda Amichai and other texts inspired by his work and the city of his birth. Presentation of the two books published to mark the 100th anniversary of his birth. The German translations are by Karlheinz Müller (1936-2020).
Montag, 13. Mai 2024
Walking tour: Amichai‘s town
Guided tour in English with Hans Steidle from “Shalom Europa” to Augustinerstraße.
Places are visited that played a role in Amichai‘s childhood and were poeticized and fictionalized in his novel “Not of this time, not of this place”. We will find historical and literary layers in the center of the city, reality and ction at the real sites in Würzburg.
In this way, Amichai poeticizes the historical experiences during the time of the greatest break in civilization in our history.
This is a joint event of the Leonhard Frank Society and the Frankenwarte Academy
11 a.m., meeting point: Shalom Europa, Valentin-Becker-Str. 11
Free entrance
registration: hans_steidle@web.de
Festakt zu den Feierlichkeiten
Präsentation der Festschrift für Yehuda Amichai
In festlichem Rahmen werden von der Stadt Würzburg offiziell die Feierlichkeiten eingeleitet. Musikalisch umrahmt von Rachel Blokh (Querflöte) und Waka Yamada (Klavier).
Mit Grußworten von Oberbürgermeister Christian Schuchardt, dem Präsidenten des Zentralrats für Juden in Deutschland Dr. Josef Schuster und der Generalkonsulin des Staates Israel Talya Lador-Fresher sowie der Festrede von Hana, Emanuella und David Amichai.
Mitherausgeber Burkhard Hose präsentiert die Festschrift für Yehuda Amichai.
17 Uhr, Ratssaal Würzburg
Nur für geladene Gäste
Official ceremony of the city of Würzburg. Greetings from the patrons and Israeli Consul General, celebratory speech by the Amichai family, presentation of the commemorative publication and musical accompaniment. Followed by a reception with snacks and drinks.
Literarische Podiumsdiskussionen
In zwei Podiumsdiskussionen wird über Leben und Werk von Yehuda Amichai gesprochen. Dabei werden Themen aufgeworfen wie: die Shoah in Amichais Werk, Übersetzungsprobleme, der Stellenwert von Lyrik in Deutschland und Israel, Vorbildfunktion eines Dichters im Alltag und in Zeiten von Krieg, aber auch sehr Persönliches.
Literarische Podiumsdiskussion I
Gäste: Dr. Edith Raim (Privatdozentin für Neuere und Neueste Geschichte, Augsburg), Lydia Böhmer (Übersetzerin, Frankfurt) und Ingo Schulze (Schriftsteller und Präsident der Deutschen
Akademie für Sprache und Dichtung, Berlin).
Literarische Podiumsdiskussion II
Gäste: Sidra DeKoven Ezrahi (Professorin für Literatur, Jerusalem), Haviva Pedaya (Dichterin und Trägerin des Yehuda Amichai literary award, Jerusalem) und Giddon Ticotsky (Professor für Hebräische Literatur, Jerusalem).
Moderation: Prof. Dr. Anat Feinberg (Professorin für hebräische Literatur, Heidelberg)
20 Uhr, David-Schuster-Saal im Shalom Europa, Valentin-Becker-Str. 11
Eintritt frei
The international panel discussions, led by Anat Feinberg, deal with Yehuda Amichai as a person and his work. The first will be in German and the second in English. There will be headphones for simultaneous German/English translation and English/German.
Dienstag, 14. Mai 2024
Amichai und ich.
Begegnungen mit Yehuda Amichai und seinem Werk seit 1981.
Vortrag von Roland Flade (Würzburg)
Der Historiker und Journalist Roland Flade hat Yehuda Amichai erstmals im April 1981 in dessen Haus in Jerusalem getroffen und für seine Dissertation über jüdisches Leben in Würzburg vor 1933 befragt. Danach gab es zahlreiche weitere Begegnungen mit dem Würzburger Kulturpreisträger. In seinen Büchern beschäftigt sich Roland Flade bis zum heutigen Tag mit Aspekten von Amichais umfangreichem Werk, die dessen Geburtsstadt betreffen.
In dem Vortrag geht es um die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des im Jahr 2000 gestorbenen Yehuda Amichai. Roland Flade zitiert Passagen mit Würzburg-Bezug aus dem Roman „Nicht von jetzt, nicht von hier“, aus verschiedenen Gedichten und einer Erzählung.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Katholischen Akademie Domschule Würzburg e.V.
15 Uhr, Burkadushaus, Am Bruderhof 1
Eintritt frei
The historian Roland Flade knew Amichai since 1981, wrote a book about Jews in Würzburg before 1933, and met Amichai again and again. He reports on his encounters with the human Amichai. Part of the lecture will be held in English.
Die Verfolgung und Vernichtung der Würzburger Juden im Werk von Yehuda Amichai
Vortrag von Edith Raim (München)
Der Vortrag beschäftigt sich mit dem Thema der Verfolgung und Vernichtung der Würzburger Juden im Werk von Yehuda Amichai. Während in der deutschen Geschichtswissenschaft die Beschäftigung mit Holocaust und Völkermord in der NS-Diktatur sehr spät einsetzte, war Amichais Roman „Nicht von jetzt, nicht von hier“ seiner Zeit weit voraus und das, obwohl auch der Staat Israel sich anfänglich mit den Überlebenden der Shoah schwer tat. Amichai stützte sich neben den eigenen Erinnerungen auf die Methode der Oral History, die in dem Roman ihre Rechtfertigung erfährt. Der Vortrag geht auf die zeithistorischen Hintergründe und ihre Reflexe im Roman ein.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Katholischen Akademie Domschule Würzburg e.V.
16.30 Uhr, Burkadushaus, Am Bruderhof 1
Eintritt frei
The lecture by the historian Edith Raim deals with the topic of the persecution and extermination of the Würzburg Jews in Amichai‘s work. With this topic, Amichai was way ahead of his time: in Germany, but also in Israel.
Konzert mit Amichai-Vertonungen
Musik von Klaus Hinrich Stahmer und Bernd Kremling
Mit ihrer hohen literarischen Qualität sind Yehuda Amichais Gedichte eine Herausforderung für jeden Komponisten. Klaus Hinrich Stahmer – Kulturpreisträger der Stadt Würzburg wie auch Amichai – ist mit der Bildersprache und Gedankenwelt des Dichters vertraut und hat noch zu seinen Lebzeiten und mit Billigung des Autors einige seiner Texte vertont. Aus Anlass seines 100. Geburtstags erklingen nun zwei jüngere Arbeiten und lassen die Poesie Amichais musikalisch erleben. Passend hierzu ist die Umsetzung der Bibelerzählung vom Gotteserlebnis des Propheten Elias auf dem Horeb durch den bekannten Würzburger Perkussionisten Bernd Kremling.
Ausführende: Martin Maria Krüger, Gitarre; Bernd Kremling, Percussion; Markus Grimm, Rezitation
20 Uhr, David-Schustersaal im Shalom Europa, Valentin-Becker-Str. 11
Eintritt frei
Concert with Amichai settings. The composer Klaus Hinrich Stahmer, like Amichai a cultural prize winner from the city of Würzburg, has already transposed Amichai‘s poems into modern music with Amichai‘s approval. Now there is even something new. The percussionist Bernd Kremling sets Elijah‘s experience of God on Horeb to music. With Markus Grimm as reciter.
Mittwoch, 15. Mai 2024
Lesung von Gedichten Yehuda Amichais hebräisch / deutsch
Yehuda Amichai and Death (12:00-13:00)
Yona-Dvir Shalem (poet and translator) and Haviva Pedaya (poet and recipient of the Yehuda Amichai Prize in Jerusalem) will read and discuss death and grief in the context of Yehuda Amichai‘s poetry and other relevant literary inspirations. Given the situation in the world, today and always, death is a topic that is forever present in our lives.
The conversation will take place in English. Handouts of German translations will be provided.
Yehuda Amichai and Family (16:00-17:00)
Eran Shasha Evron (author) in conversation with David Amichai (Yehuda‘s son) on family and belonging. The two will read and speak about and through poems which deal with Yehuda‘s notion of family on its di erent meanings: home, fatherhood, children, ancestry and language.
The conversation will take place in English. Handouts of German translations will be provided.
12 Uhr und 16 Uhr, Lesecafé der Stadtbücherei Würzburg
Eintritt frei
A Man In His Life.
Short Performance art pieces inspired by the poetry of Yehuda Amichai and Mahmoud Darwish, created by the students of the Multicultural Ensemble “Anachnu” in the Hebrew University in Jerusalem as part of the 100 anniversary for Yehuda Amichai.
In cooperation with a group of dancers and actresses from Würzburg
The Multicultural Theater Ensemble “ANACHNU” (meaning “us” in both Arabic and Hebrew) was formed based on the understanding that theater can be a powerful and meaningful platform, generating profound changes in educational, therapeutic, ommunal, and social spaces. This pioneering group is a professional theater group that students must pass an audition, and are carefully chosen, in order to participate in. The artistic line of work integrates various forms of theater and performance alongside creating a “safe space” for dialogue and collaboration among students, who may all study at the Hebrew University but come from diverse backgrounds. Their experience represents a microcosm of life and society in Jerusalem and Israel as a whole. The ensemble‘s work is rooted in professional dedication, aiming to create unique theater events in Jerusalem and beyond, guided by shared leadership of both Jewish and Arab facilitators:
Emanuella Amichai – Artistic director of the ensemble and Ahmad Muqbel – a group facilitator.
Artistic director: Emanuella Amichai
Artistic consolation: Dedi Baron and Ruth Hoff
Musical advisor: Shani Ben or
Group Facilitator and Production: Ahmad Mukbel
Participants: Orit Hanna Amgar, Ada Bar Cohen, Ofir Shlomo Cohen, Ella Hershkovitz, Ruth Hoff, Shani Rom, Lin Sana, Elah Schwinger, Rayan Uthman
Yifat Cohen-Hadad, Head of The Social involvement Unit of the Hebrew University
Shani Ben-Or, Head of the multicultural Department in the Unit of social involvement
With the german dancers:
Choreographer: Jasmin Förster
Participants: Monika Bruckmüller, Ann-Sophie Schmidt, Barbara Schubert, Mona Schwanfelder, Martina Vornberger and Lina Wilhelm. Speaker: Magdalena Krones.
And the students and musicians: Angela Nasimi and Jonas Epperlein
19.30 Uhr, Stadtbücherei Würzburg
Eintritt frei
Mit elf Student*innen der interkulturellen Theatergruppe der Hebrew University in Jerusalem und zehn Student*innen und Tänzerinnen aus Würzburg inszeniert die Tochter Yehudas, Emanuella Amichai, in der Stadtbücherei eine art performance zu Texten Yehuda Amichais.
Donnerstag, 16. Mai 2024
Lesung von Gedichten Yehuda Amichais hebräisch / deutsch
Yehuda Amichai and Memory (12:00-13:00)
Eran Shasha Evron, Barış Yüksel and Rayan Uthman will read and discuss notions of Memory in Yehuda Amichai‘s poetry. His relationship to Germany, Palestine and Israel – through wars, dreams of peace and love. His language and demand for peace will be represented in this conversation between three young artists, conversing in English and reading in Hebrew, Arabic and German. Handouts of German translations will be provided.
Yehuda Amichai und Liebe (16:00-17:00)
Die Liebe ist das, was alle Menschen, alle Wesen und die Welt verbindet – mit oder ohne Gott. Yehuda Amichais Poesie ist voll von einer Sprache der Liebe – banal, groß, lebensverändernd, jung und alt. Kamali Bauer (Autorin aus Würzburg) und Yona-Dvir Shalem (Dichter und Übersetzer) werden über das Tabu der Liebe in Amichais Poesie sprechen.
Gespräch auf Deutsch und Lesungen auf Hebräisch und Deutsch.
12 Uhr und 16 Uhr, Lesecafé der Stadtbücherei Würzburg
Eintritt frei
„Nicht von jetzt, nicht von hier“
Amichais Würzburg-Roman in einer Lesung von Rainer Appel und Yona-Dvir Shalem
Yehuda Amichai, 1924 in Würzburg als Ludwig Pfeuffer geboren, üchtete 1935 mit der Familie vor der Verfolgung durch die Nazis nach Palästina. 1958 reiste Amichai das erste Mal in das Würzburg der Nachkriegszeit, das nicht mehr die Stadt seiner traumhaften wie traumatischen Kindheit war. Der Roman „Nicht von jetzt, nicht von hier“, den er unter dem Eindruck dieses Besuchs in der Geburtsstadt schrieb, entwirft in den Erinnerungspassagen ein stimmungsvolles Bild jüdischen Lebens in Würzburg vor der Shoah. Amichai arbeitet darin aber auch die Bedrohung durch die Nationalsozialisten in den 1930ern, sowie die Geschichtsvergessenheit im Wirtschaftswunder-Deutschland der 1950er wie auch im jungen Staat Israel auf.
„Nicht von jetzt, nicht von hier“ stand 2018 mit vielen Veranstaltungen im Mittelpunkt der Aktion „Würzburg liest ein Buch“.
Der Schauspieler Rainer Appel und der hebräisch schreibende Dichter Yona-Dvir Shalem lesen aus dem einzigen, formal innovativen und für Würzburgkenner unverzichtbaren Roman des bedeutenden jüdischen Lyrikers.
Eine Veranstaltung der Buchhandlung Knodt
19 Uhr, Kunsthaus Michel, Semmelstraße 42
Eintritt frei, Spenden willkommen
Anmeldung: info@knodt.de
oder 0931 / 52673
The actor Rainer Appel and the Hebrew poet Yona-Dvir Shalem read from the novel “Not of This Time, Not of This Place”, which was the focus of an Amichai literature festival in Würzburg in 2018.